Lumbale Wirbelsäulen-OP

Patienten genesen nach einer lumbalen Wirbelsäulen-OP schneller, wenn sie bereits zwei Monate davor mit einem intensiven Übungsprogramm beginnen.

Per Nielsen und sein Team vom Kopf- und Orthopädiezentrum in Kopenhagen, Dänemark, teilten 60 Patienten, die unter Schmerzen an der Lendenwirbelsäule litten und zu einer Operation angemeldet waren, per Zufall in zwei Gruppen ein. Die Interventionsgruppe übte präoperativ zu Hause, und zwar täglich 30 Minuten. Das Programm beinhaltete Übungen zur Verbesserung der Bauch- und Rückenmuskulatur sowie ein Ausdauertraining. In der postoperativen Phase bekamen sie eine medikamentöse Schmerztherapie und Physiotherapie zweimal am Tag für jeweils 30 Minuten. Das standardisierte Programm der Kontrollgruppe bestand postoperativ in einer etwas höher dosierten Schmerzmedikation und einer halbstündigen Physiotherapie pro Tag. Präoperativ erhielten sie keine Interventionen. Die Forscher notierten die Dauer des stationären Aufenthaltes. Außerdem erhoben sie Daten über Schmerzen, körperliche Funktionen und Lebensqualität am Tag vor der Operation und am ersten, dritten und fünften postoperativen Tag, bei der Entlassung sowie nach einem, drei und sechs Monaten. Postoperative Komplikationen und die Patientenzufriedenheit maßen sie nach einem Monat. Bereits am OP-Tag waren die körperlichen Funktionen der Interventionsgruppe besser als die der restlichen Probanden. Außerdem erreichte sie die zuvor definierten Genesungsschritte signifikant schneller, verließ das Krankenhaus früher und war mit der Behandlung eher zufrieden als die Kontrollgruppe.

Eine frühzeitige prä- und postoperative Therapie scheint somit die Genesung von Patienten nach einer lumbalen Wirbelsäulen-OP zu beschleunigen, ohne mehr Schmerzen oder Unzufriedenheit zu erzeugen.

Clin Rehabil 2010; 24: 137-148

aus: physiopraxis 2010; 8(7/08): 19-20