Chronische LWS-Beschwerden

Chronische LWS-Beschwerden - physioSalzburg
Chronische LWS-Beschwerden - Mit Knack wieder auf Zack
Manipulationen vermindern sowohl kurz- als auch langfristig Schmerzen und funktionelle Einschränkungen bei chronischen Beschwerden in der Lendenwirbelsäule.

Zu diesem Ergebnis gelangten Francesca Cecchi und ihre Kollegen vom wissenschaftlichen Institut in Florenz, Italien. In einer Studie teilten sie 205 Patienten, die mindestens seit sechs Monaten unter unspezifischen lumbalen Schmerzen litten, per Zufall in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe erhielt 15 einstündige Sitzungen bei einem Physiotherapeuten über einen Zeitraum von drei Wochen. Darin enthalten waren Gruppenübungen, ergonomische Beratung sowie Aufklärungsgespräche. Die Therapie der zweiten Gruppe hatte den gleichen Umfang wie die der ersten. Sie bestand aus Weichteilbehandlungen und Einzelanwendungen, zum Beispiel passiven und aktiven Übungen. In der dritten Gruppe führten zwei Ärzte einmal wöchentlich Manipulationen und Weichteilbehandlungen im Bereich der unteren Wirbelsäule durch. Diese Intervention dauerte jeweils 20 Minuten und erstreckte sich über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Francesca Cecchi und ihr Team beurteilten die funktionellen Einschränkungen und Schmerzen der Studienteilehmer zu Beginn und am Ende der Studie sowie nach drei, sechs und zwölf Monaten. Bei den Nachfolgeuntersuchungen ermittelten die Autoren zudem die schmerzbedingte Rückfallquote, den Medikamentenkonsum sowie die Krankheitstage, Berufswechsel oder eine Berentung der Teilnehmer.

Die Schmerzen und funktionellen Einschränkungen hatten sich nach Ende der Therapie bei allen Teilnehmern verbessert. Die Wissenschaftler stellten jedoch fest, dass sich die Manipulationsgruppe bei fast allen Parametern deutlicher verbessert hatte als die übrigen Studienteilnehmer. Allerdings nahmen sie innerhalb des Nachuntersuchungszeitraumes mehr Anwendungen in Anspruch als die Vergleichsgruppen.

Die Autoren weisen darauf hin, dass das Studiendesign mehrere Fehlerquellen aufwies, zum Beispiel fehlte eine Kontrollgruppe. Daher empfehlen sie, das Ergebnis nicht zu verallgemeinern.

Clin Rehabil 2010; 24: 26-36